IN VÖLLIGER DUNKELHEIT

(Text & Musik: Purple Schulz)

 

Es ist alles wie immer, wie jede Nacht

Er hat sich für‘s Schlafengehen fertig gemacht

Aber mehr aus Vernunft, denn eigentlich toben

Gedanken durch ihn und er weiß, da oben

in dem fremden Zimmer,  gleich unterm Dach

da liegt seine Frau und ist immer noch wach

Sie wartet, dass er sich zu ihr legt

Ein Gedanke, der ihn nicht die Spur erregt.

Er verharrt einen kurzen Moment an der Tür

Er horcht in sich rein, ob er irgendwas spürt

Doch da ist nichts, er schnappt sich die Schlüssel und

Pfeift einmal kurz und schon kommt der Hund

 

Die Sterne funkeln, der Himmel ist weit

Es gibt so viel Licht jenseits der Zeit

Doch er steht da in völliger Dunkelheit

 

Sie geh‘n um die Häuser und lauschen der Stille

Kein Bellen, kein Sprechen, nur eine Grille

Erinnert ihn an einen Urlaub im Süden

Er wird sich mit der Erinnerung begnügen

Ums Fortgehen wirbeln seine Gedanken 

Doch er weist sie beim Denken sogleich in die Schranken

Ersetzt sie mit den eher unbequemen 

Und häßlichen Bildern der Tagesthemen

Er verharrt einen kurzen Moment an der Ecke

Der Hund dreht sich im Kreis und kackt in die Hecke

Da lobt ihn der Mann und es wedelt der Schwanz

Da ist endlich mal keine Dissonanz

 

Die Sterne funkeln, der Himmel ist weit

Es gibt so viel Licht jenseits der Zeit

Doch er steht da in völliger Dunkelheit

 

Sich die Frage zu stellen fällt niemandem leicht

Was hab ich von dem was ich wollte erreicht?

Wo bin ich gewesen? Wie kam ich hierher?

Bin ich denn überhaupt irgendwer?

Nenn mir nur einen einzigen Grund

Warum ich hier bleiben sollte! Und da zieht ihn der Hund

Und sie gehen und stehen – er kann nichts dafür,

Der Hund hat gezogen – vor seiner Tür.

Man könnte was sagen, man könnte was tun

Man könnte was wagen, doch man lässt es auf sich beruhen

 

Die Sterne funkeln, der Himmel ist weit

Es gibt so viel Licht jenseits der Zeit

Doch er steht da in völliger Dunkelheit