Sehnsucht - Das Video
Vor 35 Jahren erschien dieser Song erstmals auf einer Single und für mein Album „NACH WIE VOR“ habe ich ihn nochmal in einer ganz neuen Version aufgenommen.
HIER ANSEHEN oder oben auf das Bild klicken!
Alles, was wir uns für den Dreh dieses Videos überlegt hatten, haben wir am Ende einfach weggelassen und stattdessen den ersten Take genommen.
Wir sind alle eine Welt - Die neue Single und das Video
Wir sind alle eine Welt
Es gibt Songs, die müssen einfach irgendwann raus in die Welt. Und genau dahin möchte ich euch mitnehmen: auf eine musikalische Weltreise und die Suche nach dem, wonach wir uns alle gerade am meisten sehnen: Begegnungen.
“Wir sind alle eine Welt” heißt der neue Song, mit dem ich versuche, etwas Hoffnung in dieser verordneten Trostlosigkeit zu spenden. Teile des Videos haben wir übrigens in der Lanxess Arena gedreht, Kölns größtem Wohnzimmer, das ich an diesem Tag für mich ganz allein hatte. 😉 Also schnell die Kopfhörer aufgesetzt und bei YouTube reinschauen in
WIR SIND ALLE EINE WELT
Die Welt ins Ohr bringen
Appell an alle RadiomacherInnen
Liebe Radiomacherinnen und Radiomacher!
Seit Tagen berichtet ihr -völlig zu Recht- über die in Folge der Coronakrise drohende Verarmung von Kulturschaffenden in Deutschland. Denn es stimmt: Deutschland rollt unter anderem auch auf eine kulturelle Katastrophe zu, die sich vielleicht erst bemerkbar macht, wenn wir das hier alles überstanden haben.
Denn dann werden wahrscheinlich viele Clubs und Veranstalter den Ausnahmezustand finanziell nicht überlebt haben. Und das werden genau die Locations sein, bei denen man bis vor kurzem noch Künstler sehen konnte, ohne dabei auf eine Videowand starren zu müssen. Künstler, die live spielen. Die Stimmen haben, die ohne Autotune auskommen. Und die ihre Instrumente beherrschen. Einfach so. Wie Musik eben sein sollte.
Ihr berichtet darüber. Und das ist gut so.
Aber ihr könntet jetzt mehr tun, als nur das.
Seit fast drei Jahren mache ich die SONGPOETEN auf WDR4. In meiner Sendung beträgt der Anteil deutschsprachiger Songs in der Regel 80-90%, mitunter sogar darüber hinaus.
Denn es gibt sie: tolle Songschreiberinnen und Songschreiber, die wirklich etwas zu erzählen haben. Die unseren Gefühlen und auch Sorgen Ausdruck verleihen, die uns mit ihren Liedern aus mancher persönlichen Krise rausgeholfen haben und die uns mit ihren Texten nicht selten neue Perspektiven auf unser Leben eröffnen.
Es gibt sie und es sind mehr als die zehn, die ihr uns jeden Tag auf euren Rotationslisten präsentiert.
Auf meiner Musikschätze Playlist auf Spotify (https://spoti.fi/2x2W9fQ) seht ihr Hunderte von Songs, die bis jetzt in meiner Sendung gelaufen sind. Darunter viele Künstlerinnen und Künstler, von denen ihr vielleicht noch nie gehört und die ihr vielleicht noch nie gespielt habt. Die aber jetzt auf jeden Cent angewiesen sind, z.B. auf GEMA Einkünfte durch eure Radioeinsätze.
Hört sie euch an.
Und dann denkt über folgendes nach:
Fast alle Künstler leben mittlerweile vom Livegeschäft und nicht von Tonträgerverkäufen, deren Zahlen überall rückläufig sind. Aber keine Konzerte bedeuten nicht nur keine Gagen, sondern auch keine Einnahmen durch Merchandising. Und natürlich auch keine GEMA-Einnahmen durch Aufführungen, die einzigen nennenswerten Einnahmen für Künstler derzeit.
Keine Einnahmen bedeuten das AUS.
Werden unsere Kulturschaffenden ärmer, wird auch unser Leben ärmer.
Liebe Radiomacherinnen und -macher, ihr sitzt genau da, wo man jetzt etwas ändern kann. Erweitert eure Formate wenigstens jetzt in der Krise für die, die dieses Land mal ausgemacht haben: die Dichter und Denker.
Zeigt, dass ihr sie nicht vergesst. Spielt ihre Songs! Gerne auch rauf und runter, so wie ihr das mit den Hits der 60er, 70er, 80er auch macht.
Spielt all die vielen Songschreiberinnen und Songschreiber, die uns die Welt ins Ohr bringen. Die Welt, wie sie wirklich ist.
Und die uns mit ihren empathischen Texten den Trost spenden, den wir in diesen Tagen so gut gebrauchen können.
Tut bitte was! Bevor sie nicht mehr da sind.
Das wünscht sich euer Purple Schulz
Köln, den 18.03.2020
Unser Studio-Konzert "Berühren ohne Berührung" aus den Riverside Studios, Köln
Hier geht es zum Video: Studio-Konzert „Berühren ohne Berührung“ aus den Riverside-Studios
Dieses Konzert haben wir am 09.04.2020 im Rahmen der Reihe "Berühren ohne Berührung" aufgezeichnet. Nur Markus Wienstroer an der Gitarre und ich in einem Studio mit fünf Kameras. Ohne Zuschauer. Zum ersten Mal dabei ist auch meine 16saitige Harpejji, mit der wir zwei Songs vom "Verliebte Jungs"-Album spielen, die lange nicht mehr auf dem Programm standen. Das Konzert dauert eine Stunde und wird für mich immer ein Zeitdokument bleiben, denn unter solchen Bedingungen habe ich noch nie zuvor gespielt.
Kleine Seen
Vor 'nem halben Jahr kamst du durch diese Tür
und auf einmal war es da, das zärtliche Gefühl
Eine Ameisenarmee rannte über meine Haut
Deine Gesten und dein Lachen war'n mir irgendwie vertraut
Mal bist du mir ganz nah, mal bist du auf der Flucht
mal steh ich auf dem Berg, mal fall ich in die Schlucht
Ich hab dir so viel zu sagen, und wenn du dann vor mir stehst
find ich alles so daneben, doch ich hoffe du verstehst
Sie sind dir, meine Tränen
Alles was ich hab… Kleine Seen
Spring doch rein, du wirst sehen
das Wasser ist nicht tief, du kannst drin stehen
Manchmal nehm ich dich behutsam in den Arm
Es trifft mich, wenn du weinst und es freut mich, wenn du lachst
Doch ich will dich nicht besitzen, will dich nicht für mich allein
denn zur Liebe gehört Freiheit, und das ist es, was ich mein’
Sie sind dir, meine Tränen
Alles was ich hab… Kleine Seen
Spring doch rein, du wirst sehen
das Wasser ist nicht tief, du kannst drin stehen
Langsam ist es Zeit, ich glaub, ich hab die Kraft
es anders zu versuchen, ich hab so viel falsch gemacht
Denn durch dich hab ich gemerkt, wieviel ich noch fühlen kann
und dann wollt ich dir noch sagen, dass ich auch was für dich hab
Sie sind dir, meine Tränen
Alles was ich hab… Kleine Seen
Spring doch rein, du wirst sehen
das Wasser ist nicht tief, du kannst drin stehen
(Musik: Ch. Moritz, H.-G. Schmitz / Text: D.Hoff)
Verliebte Jungs
Verliebte Jungs
tanzen auf den Straßen
reiben ihre Nasen an den Frauen, die sich das gefallen lassen
Verliebte Jungs
können es nicht lassen, diese Frauen manchmal anzufassen
Verliebte Jungs
tanzen auf den Straßen mit den Frauen, die sich das gefallen lassen
Verliebte Jungs
sind einfach nicht zu fassen
Auf einmal ist es da, fast sowas wie ein Hochgefühl
Das Blut pulsiert, das Herz macht bumm und dann wird ihnen schwül
Ein Kribbeln in den Beinen zieht sich rauf bis ins Genick
dann kriecht es noch was höher und im Hirn da macht es klick
Verliebte Jungs
tanzen auf den Straßen
reiben ihre Nasen an den Frauen, die sich das gefallen lassen
Verliebte Jungs
sind einfach nicht zu fassen
Und hat es erst mal klick gemacht, dann hält sie keiner auf
sie laufen vor Laternen, doch sie stehen wieder auf
Sinnlos sich zu wehren, niemand kommt dagegen an
Sie sprengen alle Ketten, gehen, wenn's sein muss, durch die Wand
Verliebte Jungs sind irgendwie wie Kinder
Je verliebter, je blinder
Verliebte Jungs
tanzen auf den Straßen
reiben ihre Nasen an den Frauen, die sich das gefallen lassen
Verliebte Jungs
können es nicht lassen, diese Frauen manchmal anzufassen
Verliebte Jungs
tanzen auf den Straßen mit den Frauen, die sich das gefallen lassen
Verliebte Jungs
sind einfach nicht zu fassen
(Musik: Purple Schulz, D. Hoff, J. Piek, / Text: Purple Schulz, D. Hoff, J. Piek)
Ohne mich
Mir egal, woher der Wind weht, wenn ihr wollt, fliegt doch mit!
Wenn ihr meint, dass bei mir irgendwas nicht richtig tickt
Wenn ihr nach all den Jahren noch immer nichts versteht
und meint, ihr seid die Achse, um die sich alles dreht
Dann dreht euch doch im Kreis, macht euch gegenseitig heiß
bis euch richtig schwindlig wird
Macht doch Euren Scheiß ohne mich!
Ohne mich!
Bin ich Euch zu radikal, ist es mir doch so egal
Wer raus will aus dem Glashaus, hat doch keine Wahl,
als mit Steinen zu werfen - ansonsten bleibt er drin
Ich will hier nicht versauern, nur weil ich gerade hier bin
Ich bin nicht irgendwer, keine Nummer, kein Gesicht
Tut, was ihr nicht lassen könnt, doch macht es bitte ohne mich!
Ohne mich!
Ich leb mein ganzes Leben mit Höchstgeschwindigkeit
Für Endlosdiskussionen hab ich keine Zeit
Und wenn ihr hier nicht klarkommt, dann lasst mich bitte raus
Ihr lebt nur mit dem Kopf, doch ich hab auch einen Bauch
Ich habe euren Gurus nie Respekt gezollt
Ist mir total egal, macht doch was ihr wollt
Ohne mich!
Ohne mich!
(Musik: Purple Schulz / Text: Purple Schulz)
Der Wal
Der große Geist steigt aus den Fluten
von allen Seiten eingekreist
Ein leises Zischen in der Luft
Die Spitze bohrt sich in das Fleisch
Der Körper hebt sich aus dem Wasser
erst Kopf, dann Rumpf, dann taucht er ab
Bald muß er hoch, um Luft zu holen
Er fühlt sich tausend Tonnen schwer
und schrecklich müde und so matt
Das Blut von innen ausgeblasen
wie roter Nebel auf dem Meer
Die Kiefer schlagen aufeinander
als ob er brüllt: Ich kann nicht mehr!
Schon viel zu schwach um abzutauchen
so schwimmt er schließlich nur im Kreis
Erbricht den Tintenfisch in großen Stücken
und wälzt sich langsam hin und her
weil er nicht mehr weiter weiß
Der sanfte Riese liegt im Sterben
Das Blut versiegt und bald darauf
legt er sich langsam auf die Seite
und eine Flosse zeigt hinauf
Ich gäb was drum, wenn ich es wüsste
wenn ich bloß wüsste, was du spürst
Wir haben uns noch nie gesehen
und doch weiß ich, was du mit deinem Schmerz
und deinem Tod in mir berührst
(Text & Musik: Purple Schulz)
Durch Ruinen
Meine Kindheit liegt in Trümmern
und die Trümmer qualmen vor sich hin
Kann mich an gar nichts mehr erinnern
Weiß nicht, wo ich herkomm
noch nicht mal, wo ich bin
Und ich laufe durch Ruinen, ohne Plan, ohne Ziel
ohne Anfang, ohne Ende, Laufe, weil ich leben will
Abgenabelt, angekabelt
Weder losgelöst, noch schwerelos
Mama, Papa, die Familie
kenn ich nur aus verlogenen Fernsehshows
Und ich laufe durch Ruinen, ohne Plan, ohne Ziel
ohne Anfang, ohne Ende, Laufe, weil ich leben will
Schau in den Spiegel, such mein Gesicht
Seh alles andere, nur nicht mich
Lauf durch die Gänge, steh vor hundert Türen
die mich nur in hundert andere Gänge führen
Im Labyrinth meiner Begierden
kann ich mich Nacht für Nacht verlieren
In meinen Träumen, meiner Phantasie
da spür ich nichts von meiner Amnesie
Und ich laufe durch Ruinen, ohne Plan, ohne Ziel
ohne Anfang, ohne Ende, Laufe, weil ich leben will
(Text & Musik: Purple Schulz)
Halt mich fest
Die Tage werden kürzer und die Zeit läuft mir davon
Ich zähl schon die Sekunden, die ich nie zurückbekomm
Und die einsamen Nächte,. wo absolut nichts läuft
Wo selbst die große Liebe sich hemmungslos besäuft
Wo mittlerweile jede große Illusion
geplatzt ist wie ein ganz normaler Luftballon
Komm und halt mich fest
Ich will da nicht hinunterfallen…
Die Herzen sind noch härter als Marmor, Stein und Stahl
Die, die noch schlagen, schlägt man wie die Wälder alle kahl
Wir machten unsere Schwäche mal zu unserer Kraft
und dachten jahrelang so hätten wir´s geschafft
Doch jetzt fühl ich mich wehrlos, mit dem Rücken an der Wand
Alles, was ich brauche, ist nur Deine Hand
Komm und halt mich fest
Ich will da nicht hinunterfallen…
(Text & Musik: Purple Schulz)